Sesar (Single European Sky ATM Research)
An dem Projekt nehmen rund 2000 Ingenieure und Experten aus 49 Partnerunternehmen teil und es wird erwartet, dass das in drei Phasen geplante Sesar bis 2030 ein stabil operierendes und technologisch fortschrittliches Flugmanagement entwickelt. Die erste Projektphase wurde 2008 abgeschlossen und erbrachte nach vier Jahren der Koordinierung und Konzentrierung von Forschung und Entwicklung einen ATM Masterplan, der alle wesentlichen Elemente zur Beschreibung und Errichtung des neuartigen Flugverkehrssystems enthält. Federführend hierbei war Eurocontrol, die ohnehin bereits als internationale Organisation seit 1963 für Sicherheit im Pan-Europäischen Luftverkehrsraum sorgt sowie ein repräsentatives Konsortium von Flugverkehrsunternehmen. Phase Zwei umfasst die Herstellung und Entwicklung der benötigten neuen Technologien und wird 2013 beendet sein. Für diesen Zeitraum ergibt sich vordergründig eine Zusammenarbeit von öffentlich und privaten Finanzierungsunternehmen, die im Interesse der beteiligten Landesregierungen, Produktionsaufträge an das produzierende Gewerbe erteilen, so zum Beispiel auch für das Gallileo-Satellitensystem, welches maßgeblichen Anteil am Erfolg von Sesar haben soll. Das Etablieren und Installieren der neuen Infrastruktur erstreckt bis 2020 und wird geprägt sein von den Bemühungen des Industriesektors die entsprechenden Durchführungen in Europäischen und Partnerländern zu absolvieren.
Auch die Politik leistet für die Umsetzung des Vorhabens Single European Sky ihren Beitrag und vollzog Ende 2010 einen entscheidenden Schritt mit der Gründung des funktionalen Luftraumblocks (FAB). Unterzeichner des Gründungsvertrags waren mit Deutschland, Frankreich und den Niederlanden auch die Schweiz, Belgien und Luxemburg, eben die sechs Länder, die zusammen den meist frequentiertesten Luftraum in Europa bilden und zukünftig unter dem Koorperationsnamen FABEC (Functional Airspace Block Europe Central) gemeinsam Flugbewegungen koordinieren. Der vereinheitlichte Luftraum minimiert ebenfalls Überflugverbotszonen und erlaubt insgesamt eine direktere Streckenführung, was Flugdauer und Emissionen senkt und die Kosten der Luftraumüberwachung bis 2020 halbieren soll. Die Flugtauglichkeit des Fliegens in Europa, seine Sicherheit und Attraktivität, wird ganz wesentlich vom Erfolg des Sesar-Projektes abhängen und bestimmt sein.
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